Am Donnerstag den 10.10. versammelten sich alle Richter und Hundeführer der diesjährigen Schorlemer HZP im Suchenlokal „Räucherhansel“ in Loiching.
Nach der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden des Deutsch Langhaar Vereins Altbayern, Christian Fleischmann, hielt der Präsident des JGHV, Karl Walch, eine offene Richtersitzung für alle ab. Im Anschluss erfolgte die von allen mit Spannung erwartete Gruppeneinteilung, durch den Suchenleiter Wolfgang Buchmann.
Ich erfuhr, dass Alois und ich, in unserer Gruppe für die Wasserarbeit, das erste Gespann am Wasser sein würden, was nicht gerade zur Entspannung beitrug. Also hieß es früh ins Quartier und Kraft für den kommenden Tag sammeln.
Freitagmorgen ging es in aller Frühe auf zum Gewässer 3 nach Pfatter. Dort angekommen gab es zuerst für alle die Möglichkeit das Gewässer zu begutachten, welches bei einer Vielzahl der Führer erstaunen auslöste. Nun ging es auch schon los, die Schussfestigkeit stellte keine Schwierigkeit für Alois da und er absolvierte diese in seiner gewohnten ruhigen Art. Dann wurde es spannend. Für die Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer wurde die Ente mit einem Boot auf eine Insel gebracht. Der Hund musste eine freie Wasserfläche von ca. 60m überqueren, um auf die Insel zu gelangen. Ich setzte Alois an und er schwamm ohne ein weiteres Kommando zielstrebig in Richtung der Insel.
Dort stieg er aus und suchte die Insel ab, nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte Alois endlich mit der Ente im Fang am Schilfrand der Insel auf und brachte diese sicher und ohne Einwirkung meinerseits zu mir. Die Richtergruppe war sehr angetan von dieser tollen Leistung von Alois.
Weiter ging es an ein separates Gewässer zur Arbeit an der lebenden Ente. Das Gewässer war ein mehrere hundert Meter langes schlauchförmiges Gewässer mit dichtem Schilfbewuchs am gegenüberliegenden Ufer, in welchem die Ente ausgesetzt wurde. Ich setzte Alois an und auch hier erkannte er sofort, dass er die gegenüberliegende Deckung absuchen sollte. Auf der Hälfte der Strecke zur Deckung zeigte er erneut seinen sehr guten Nasengebrauch, er reckte den Kopf aus dem Wasser und schwamm zielstrebig an die Stelle, an welcher die Ente die Deckung angenommen hatte und zuletzt gesehen worden war. Alois suchte das dichte und zum Teil sehr verschlammte Schilf ausdauernd und mit großem Finderwillen ab. Dabei drückte er die Ente mehrmals aus dem Schilf, diese musste jedoch nicht erlegt werden, da der Hund nicht sichtig hinter der Ente war, sondern diese über die gesamte Entfernung nur nasenmäßig auf der Schwimmspur arbeitete. Er arbeitete die Ente über eine Strecke von ca. 300m. Nachdem die Richtergruppe sich ein abschließendes Bild von der Arbeit gemacht hatte, wurde die Arbeit beendet.
Überglücklich über diese hervorragende Arbeit von meinem Hund, welche er wirklich mit Bravour gemeistert hat, konnte ich das erste mal durchatmen. Nun hatten wir noch ein bisschen Zeit uns zu stärken und die anderen Gespanne am Wasser zu beobachten.
Für das leibliche Wohl wurde mit einem kleinen Stand mit bayrischen Schmankerln gesorgt.
Dann ging es auch schon wieder zurück Richtung Suchenlokal, in dessen Nähe die Ringe für die Zuchtschau aufgebaut waren. Auf Grund des hervorragenden Wetters konnte die Zuchtschau unter freiem Himmel stattfinden. Alois wurde vermessen und genau begutachtet und dann drehten wir unsere Runden im Ring. Alois lief in seiner stets freudigen Art Runde für Runde geduldig an meiner Seite. Schließlich bekam er seine Beurteilung dreimal sg. Mehr war nicht drinnen, da Alois noch in der Jugendklasse unter 18 Monate an den Start ging. Besonders erwähnenswert fanden die Zuchtrichter seine ruhige gelassene Art und seine für einen Rüden sehr entspannte Rutenhaltung.
Damit endete der erste Tag der Schorlemer für uns sehr erfolgreich.
Am nächsten Morgen (Samstag) ging es wieder in aller Frühe raus zum Treffpunkt für die Feldarbeit. Nach kurzer Begrüßung durch die Richtergruppe und unseren Revierführer ging es auf ins Feld. Schon bei der Anfahrt in das Revier sah man, was uns erwartete, ein Niederwildrevier mit sehr sehr gutem Hasen- und Fasanbesatz. Der Spruch des Revierführers „ich habe noch jeden Hund zum vorstehen gebracht“ beruhigte nur gering, bei der großen Anzahl an Hasen, die schon bei unserer Ankunft im Revier über die Felder sprangen. Bei perfektem Wetter absolvierte Alois mehrere Suchengänge, welche von ausgesprochenem Finderwillen und sehr gutem Nasengebrauch geprägt waren. In jedem seiner Suchengänge fand Alois Wild und stand dieses eindrucksvoll vor. Und konnte feinste Manieren am Wild durch Nachziehen zeigen. Zu guter Letzt standen noch die Schleppen an. Alois lief die Schleppen wie auf Schienen und trug mir das Wild sicher zu. Nach eingehender Besprechung der Richtergruppe teilten diese uns mit, dass wir die Schorlemer HZP bestanden haben. Die Freude darüber war ausgesprochen groß. Das endgültige Ergebnis und die erreichte Punktzahl konnten uns leider noch nicht mitgeteilt werden, da noch die Richtersitzung mit der Fachrichtergruppe Wasser ausstand.
Am Abend folgte der Festabend der Schorlemer im Räucherhansel, die Spannung wo man sich denn nun platziert hat, denn die Siegerehrung fand erst am Sonntagvormittag statt. Bei gutem Essen, schöner Livemusik, einer bayrischen Musikkapelle, und guten Gesprächen lies man den Festabend fröhlich ausklingen.
Sonntag der letzte Tag der Schorlemer begann mit der Vorstellung aller angetretenen Hunde im Ring, sodass man sich einen Gesamteindruck über die Deutsch Langhaar Jährlinge machen konnte. Dabei wurden noch die schönste Hündin und der schönste Rüde prämiert.
Nun folgte nach einer abschließenden Rede des Suchenleiters endlich die mit Spannung erwartete Siegerehrung. Auf Grund der tollen Preise, welche für die Jubiläums-Schorlemer gestiftet wurden, eine Mauser M18, einen Sikahirschabschuss, einen Gamsabschuss, eine Hundeführerausstattung und vielen vielen weiteren tollen Preisen, begann die Siegerehrung mit dem diesjährigen Suchensieger. Und dann ging es los, der erste Name und somit der Suchensieger der genannt wurde war:
Alois von der Riedleite geführt von Christina Junkers